Nachschlag zur Norddeutschen Fotomeisterschaft 2017

Wir, der Landesvorstand des DVF-Rheinland, lehnen jegliche Einmischungen von Dritten gegen Ausrichter von Wettbewerben ab. Das gilt insbesondere für das Zeitfenster, in dem ein Wettbewerb durchgeführt wird. Ausrichter von Wettbewerben müssen frei von äußeren Einflüssen sein. Nur der DVF Ehrencodex und die Wettbewerbsordnung sind verpflichtend. Vor diesem Hintergrund muss auch gewährleistet sein, dass nach einem Wettbewerb der nötige Respekt gegenüber Abläufen und Ergebnissen gewahrt bleibt.

Aus diesem Grund erklären wir uns mit dem Vorgehen des DVF Präsidiums im nachfolgenden Fall aus dem DVF-Westfalen während der Norddeutschen Meisterschaft 2017 nicht einverstanden. Zum Zeichen der Solidarität machen wir an dieser Stelle den offenen Brief des DVF-Westfalen zugänglich. Auch wir bedauern, dass Peter Hullermann die erneute Wahl zum Landesvorsitzenden nicht angenommen hat.

 

Stellungnahme der LV Westfalen-Mitglieder im DVF zur NFM 2017
(LV Westfalen vs. M. Kriegelstein)

 

Zur Sachlage: Manfred Kriegelstein schickte Anfang Juli seine Bilder zur NFM 2017 ein. Anstelle der geforderten CD mit den Bilddateien hatte er eine Erklärung beigefügt, im Falle einer Annahme die Dateien nachzureichen. Der Grund für dieses Procedere liege in „vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Verlagen und Galerien, mit druckfähigen Bilddateien sensibel umzugehen“. Da es sich um eine bewusste Übergehung der Ausschreibungsrichtlinien handelte und laut verbindlicher Ausschreibung ein Einsender bei Nichtberücksichtigung dieser Richtlinien keinen Anspruch auf Jurierung hat, wurde M. Kriegelsteins Einsendung vom Ausrichter, dem LV Westfalen-Vorsitzenden Peter Hullermann, nicht zur Jurierung zugelassen. Eine gesonderte Anmahnung, die CD nachzuliefern, wurde wegen der eindeutig missachteten Ausschreibung nicht als erforderlich angesehen.

In der Ausschreibung hieß es ferner gleich zweimal: „Der Autor versichert, dass er ungeachtet seine Urheberrechte nicht an einer Veröffentlichung seiner Bilder durch Rechte anderer gehindert oder eingeschränkt ist“. Dieses schließt nach unserer Rechtsauffassung Verlage und Galerien ein. Die Begründung, die M. Kriegelstein anführte für seine Weigerung, die CD mitzuliefern, ist somit selbst schon ein klarer Verstoß gegen diese Richtlinien. Und schließlich zeugt auch sein abschließender Antrag, seine Teilnahmegebühr/Porto als Spende auf das DVF-Bundeskonto zu transferieren, da der Betrag auf dem NFM-Konto einer Fehlbuchung gleichkäme, nicht von einer Kenntnis der Ausschreibung. Spenden kann man nur, wenn einem das Geld noch gehört. Dort heißt es aber ausdrücklich: „Die Einsendegebühr kann in keinem Fall rückerstattet werden“.

In Schreiben an P. Hullermann mit Rundmail an die DVF-Bundesvorstands-Mitglieder gebrauchte M. Kriegelstein nach seiner Disqualifikation persönlich verletzende Formulierungen, u.a. :

  • Hier hat sich einer der „Landesfürsten“  wohl als kleiner Napoleon verstanden.
  • Bernd Mai würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass seine geliebte NFM von seinem LV-Vorsitzenden an die Wand gefahren wird.
  • Sie haben mich vorsätzlich in die „Falle“ laufen lassen, um der Qualität der Ausstellung zu schaden. Ich freue mich über diese publizistische Steilvorlage!!!
  • Ist der DVF schon so korrodiert, dass wir selbstverständliche Regeln des kollegialen Umganges in das Jury-Handbuch einbringen müssen?

Ende der Zitate.

Der von M. Kriegelstein eingeschaltete Wolfgang Rau verfügte als DVF-Präsident und Justitiar die Rücknahme der Disqualifikation und eine vollständige Neujurierung der AK 3 durch eine neue Jury. Zum Kompromiss einer Veröffentlichung seiner drei nicht zugelassenen Bilder im DVF-Journal statt einer Neujurierung erklärte sich M. Kriegelstein nur bereit für den Fall, dass sich Peter Hullermann öffentlich entschuldige. Um weitere Verzögerungen abzuwenden tat er es, unter Druck.

Die bei der Neuwahl des LV Westfalen-Vorsitzenden am 04.11.2017 anwesenden DVF-Mitglieder sprachen Peter Hullermann ihr volles Vertrauen aus und dankten ihm für sein hohes Engagement bei der NFM, beim Emscherbruchpokal und im LV Westfalen. Wir sind enttäuscht über die fehlende Unterstützung durch den DVF-Präsidenten Wolfgang Rau und freuen uns über die positiven Zuschriften aus anderen Landesverbänden, besonders von Wolfgang Gorski und Franz Rudolf Klos.

Die erwähnte Entschuldigung von P. Hullermann an M. Kriegelstein wurde von uns als tolerierbar, aber nicht erforderlich angesehen. Wer mit den Ausschreibungsrichtlinien eines Fotosalons nicht einverstanden ist, muss nicht teilnehmen. Verständlich, aber in hohem Maße bedauerlich ist der Rücktritt von P. Hullermann als LV-Westfalen-Vorsitzender wegen der nicht hinnehmbaren persönlichen Angriffe.

Peter Hullermann wurde mit zwei Enthaltungen zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt, nahm aber die Wahl nicht an. Das Amt bleibt unbesetzt. Seine Aufgaben werden, bis ein geeigneter Kandidat oder Kandidatin gefunden und gewählt wird, vom nun amtierenden Vorstand übernommen. P. Hullermann wurde jedoch vom Vorstand beauftragt, weiterhin als Ausstellungsleiter die DFM 2018 durchzuführen.

Über die Beweggründe des mehrfachen Norddeutschen und Deutschen Fotomeisters Manfred Kriegelstein kann nur spekuliert werden. Im DVF-Journal 4/2017 schreibt er unter der Überschrift

„Sind Fotowettbewerbe sinnvoll?“ : „Viele arrivierte Fotokünstler ziehen sich aus der Wettbe- werbsszene zurück. Zum Erlernen der Fotografie sind Fotowettbewerbe sicherlich sinnvoll. Ab einer gewissen Stufe sollte man sie aber mit der nötigen kritischen Distanz betrachten“.

Der DVF-Bundesvorstand wird gebeten, seine Ausschreibungsbedingungen zu überprüfen und falls erforderlich, nach Abstimmung zu ergänzen: „Bei Nichteinhaltung der Ausschreibungsbedingungen (auch nur teilweise) hat der Einsender - ohne vorherige Mahnung vs. mit vorheriger Mahnung - keinen Anspruch auf Jurierung“.

Das eigentlich Absurde ist der Rücktritt eines hervorragenden Landesverbandsvorsitzenden wegen einer CD, die 30 Cent kostet.

Für die Mitglieder des LV Westfalen :

Martin Bienefeld  HonDVF   EFIAP   DGPh
Dr. Bernhard Pfeiff EKDVF EFIAP/s DGPh

Nachrichtlich an :

  • Herrn Rau
  • Herrn Kriegelstein
  • Internetseite Westfalen des DVF
  • Gesamtvorstand einschl. :
  • Herrn Tobias mit der Bitte um Veröffentlichung im DVF-Journal, Rubrik : „Kontroverse“ Kommentare erwünscht.

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